Wir kämpfen für bessere Arbeitszeiten und für 6% mehr in den Betrieben

Respekt vor der nächsten Tarifrunde

(11.12.2017) Bei vielen kleinen Arbeitgebern sind die Arbeitszeiten bereits individuell geregelt, um konkurrenzfähig im Wettbewerb um Fachleute bleiben zu können. Doch die großen Betriebe haben hier noch Nachholbedarf.

„Unsere Befragungen zeigen, dass die Mitglieder ein Größtmaß an Eigenverantwortung haben wollen“, sagt IG Metall-Bevollmächtigter Michael Schmidt. „Sie wollen eine Arbeitszeit, die zu den Lebensumständen passt.“ Gewünscht wird Zeit für die Pflege älterer Angehöriger, Erziehung, aber auch für eine Reise oder das Hobby. Darum sind die Kollegen und Kolleginnen bereit, für die Durchsetzung der Ziele zu kämpfen. 2018 ist eine besondere Tarifrunde, denn es wird nicht nur über das Entgelt verhandelt, sondern nach der Kündigung des Manteltarifvertrags auch über die grundsätzliche Fragen der Arbeitszeitgestaltung. In einer Zeit, in der sich immer wenige Betriebe um Flächentarife scheren, wächst die Bedeutung der Rahmenbedingungen. Beispiel: Robbe und Berking. Wir wird sich der Arbeitgeber verhalten. „Ich sage zwar nicht, dass alles auf Null gestellt wird, aber wir müssen in allen Betrieben über Tarife reden“, sagt Michael Schmidt.

Betriebe. Die Information in den Betrieben läuft zurzeit auf Hochtouren; auch über die möglichen Streikformen wie den 24-Stunden-Streik, der „in diesem Jahr mit einer hohen Wahrscheinlichkeit gezündet wird“, ist sich Michael Schmidt sicher. Unter anderem auf der Werft und bei Krones wird der nötige Druck aufgebaut werden. „Das müssen wir vorbereiten“, sagt Michael Schmidt; macht aber gleichzeitig klar: „Es geht
ja nicht um Krawall, sondern um die Durchsetzung demokratischer Rechte.“ Kein Wunder, dass derzeit die Zahl der Neueintritte kräftig wächst.

Arbeitgeber. Auch die Arbeitgeber bereiten sich auf die Tarifrunde vor. „Es existieren Folien, auf denen steht, dass es ja nicht immer so sein muss, mit den Ritualen“, lacht Michael Schmidt. Im Arbeitgeberlager will man ganz bewusst einen Keil in zwischen die Kolleginnen und Kollegen treiben. „Doch gute Worte reichen nicht. Ich habe Respekt vor der nächsten Tarifrunde, aber wir wollen einen guten Tarifvertrag – und dafür werden wir kämpfen.“



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