Delegiertenversammlung tauscht Erfahrungen mit Arbeitszeit aus

Vernetzung der Betriebsräte kommt voran

(04.05.2017) Michael Schmidt berichtete in der Delegiertenversammlung über alle Aktionen der letzten Monate. „Das zeigt, wie breit gefächert die IG Metall ist.“

Zurzeit das „Mega-Thema“: Arbeitszeit. Die Arbeitgeber zeigen Nerven, noch bevor die Ergebnisse der IG Metall Arbeitszeitumfrage vorliegen. „Wir haben einen Stein ins Wasser geworfen und jetzt zeigen sich die Wellen. Inzwischen kann man jeden Tag in der Zeitung Neues lesen von Nordmetall und vom Arbeitgeberverband vor Ort. Zum Beispiel, dass ein Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz doch nur ein Kavaliersdelikt ist.“ Daran ist deutlich zu merken, dass die Arbeitgeber die Arbeitszeit ganz klar im Visier haben.

Umfrage. Ungefähr 700.000 Kollegen und Kolleginnen hatten den Fragebogen der IG Metall beantwortet. Michael Schmidt vermutet, dass der Wunsch nach mehr Flexibilität eine große Rolle spielt. „Pflege von Angehörigen kann man nicht nebenbei erledigen. Die Kollegen würden gerne frei haben oder Arbeitszeiten reduzieren. Das wird Thema in den Tarifverhandlungen werden, auch wenn es nicht viele Kollegen betrifft.“Ein Beispiel ist Paustian. Viele Aufträge bedeuten auch viele Überstunden. „Die Kolleginnen und Kollegen möchte dass ihr Engagement gewürdigt wird. Darum wollten sie einen Tarifvertrage“, sagt Michael Schmidt. Der Arbeitgeber ist bislang noch nicht aus der Deckung gekommen; er möchte zunächst erst einmal wissen, wie die Tarifbedingungen eigentlich aussehen. „Die drucke ich ihm gerne aus und bringe sie vorbei“, grinst Michael Schmidt.

Sabbitical. Ein anderes Thema: Arbeitszeitkonten. „Das ist das Problem, dass die Arbeitgeber über die Konten bestimmen.“ Wenn man individuell etwas will, dann geht das nicht. „Das muss sich ändern“, ist Michael Schmidt überzeugt. „Beiden Lebensarbeitszeitkonten geht es klar dahin, dass wir weg kommen vom Standard der 35 Stunden-Woche“. Schließlich erwarten die Arbeitgeber Mehrarbeit, damit der Kollege danach z. B. ein Sabbatical, also ein freies Jahr nehmen kann. „Davon bin ich kein Fan, weil andere Lösungen möglich sind.“



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